
Im Rahmen des Europatags am BWV besuchte die Oberstufe des Bildungsgangs Einzelhandel am 11. Juni 2025 die Grolsch Brauerei im niederländischen Enschede. Ziel der Exkursion war es, einen Einblick in ein traditionsreiches europäisches Unternehmen zu gewinnen, das beispielhaft für grenzüberschreitende Zusammenarbeit, moderne Produktionsstandards und nachhaltiges Wirtschaften steht.
Die Anreise erfolgte mit dem Bus ab unserer Schule in Ahaus. Nach einer angenehmen Fahrt von etwa 30 Minuten wurden wir freundlich vom Besucherservice der Grolsch Brauerei empfangen. Bereits am Eingang war die internationale Ausrichtung des Unternehmens spürbar: Mehrsprachige Hinweistafeln und eine Führung in deutscher Sprache sorgten für einen gelungenen Einstieg.
Die Führung begann mit einer Einführung in die Geschichte der Brauerei, die 1615 gegründet wurde und heute zu den modernsten Brauereien Europas zählt. Besonders beeindruckend war die Darstellung des Markenwandels – vom regionalen Bierproduzenten hin zu einer internationalen Premiummarke.
Im Anschluss wurden wir durch die Produktionsanlagen geführt. Die Schüler*innen erhielten detaillierte Einblicke in:
- die Zutaten und deren Herkunft (z. B. Hopfen aus Bayern, Wasser aus eigener Quelle),
- den Brauprozess – vom Maischen über das Gären bis zur Abfüllung,
- moderne Logistik- und Verpackungsprozesse, die auch ökologische Aspekte berücksichtigen,
- das Pfandsystem und die typische „Bügelverschlussflasche“, ein Markenzeichen der Grolsch-Brauerei.
Ein besonderer Fokus lag auf dem Thema Nachhaltigkeit: Die Brauerei nutzt zu einem großen Teil erneuerbare Energien, betreibt ein eigenes Wasseraufbereitungssystem und reduziert ihren CO₂-Ausstoß kontinuierlich.
Im Rahmen des Europatages wurde deutlich, wie stark Grolsch als Unternehmen europäisch vernetzt ist: Rohstoffe aus verschiedenen EU-Ländern, Vertrieb in über 70 Länder weltweit, multikulturelle Mitarbeiterschaft sowie Kooperationen mit Hochschulen und Partnerbetrieben aus ganz Europa.
Die Schüler*innen diskutierten im Anschluss über die Bedeutung solcher Unternehmen für den europäischen Binnenmarkt und die Chancen für Fachkräfte in einem gemeinsamen Wirtschaftsraum. Themen wie Freizügigkeit, grenzüberschreitende Ausbildung und internationale Qualitätsstandards wurden reflektiert.
Der Besuch der Grolsch Brauerei war nicht nur fachlich lehrreich, sondern auch kulturell bereichernd. Die Schüler*innen konnten theoretisches Wissen aus dem Unterricht mit der Praxis verbinden und europäische Wirtschaftsbeziehungen am Beispiel eines traditionsreichen Unternehmens hautnah erleben.
Im Rahmen des Europatages war dieser Besuch ein gelungener Beitrag zur Förderung des europäischen Gedankens und zur Vorbereitung der Schüler*innen auf eine berufliche Zukunft im europäischen Kontext.


